Neun Herren - ein Arzt, ein Architekt, ein Steindruckereibesitzer, ein Malermeister, ein Prokurant und vier Kaufleute - baten im Jahre 1883 die Großloge "Zur Sonne" in Bayreuth um Erteilung eines
Patentes zur Errichtung einer St.-Johannes-Freimaurer-Loge in Bremen. Nach 1788 von der Großen Landesloge gestifteten Loge "Zum Oelzweig" und der nach dem System der Großloge Royal York zur
Freundschaft arbeitenden Loge "Friedrich Wilhelm zur Eintracht" sollte es die dritte Freimaurerloge in Bremen werden.
Die Zusammenkünfte fanden im Privathaus eines Bruders statt. Dieser Zustand wurde bei wachsender Mitgliederzahl unerträglich. So kam es 1886 zum Ankauf des Grundstückes Langenstraße 20 / Ecke
Kahlenstraße und zum Bau eines eigenen Logenhauses.
Die Loge entwickelte sich weiterhin prächtig. Zu Beginn des Logenjahres 1932/33 zählte man 291 Mitglieder. Der beginnende Nationalsozialismus beendete dieses Kapitel abrupt. Im Beisein von
immerhin 89 Brüdern beschloss eine ausserordentliche Mitgliederversammlung am 24. April 1933 "dass in der Loge "Zur Hansa" alles eingestellt wird, was ihr als Freimaurerloge wesentlich
ist".
Nach Ende des zweiten Weltkrieges begann die Freimaurerei nur recht zögerlich. Eingeteilt in Besatzungszonen gab es in Deutschland keine rechte Verbindung zur Großloge "Zur Sonne" in Bayreuth.
Gab es sie überhaupt noch oder schon wieder? Wo überhaupt waren die Brüder? Im Krieg gefallen? In Kriegsgefangenschaft? Oder ausgebombt und verzogen? Hansa-Brüder und Mitglieder der Loge "Anschar
zur Brüderlichkeit" schlossen sich zusammen. An einer Mitgliederversammlung 1947 nahmen 90 Brüder teil. Dieses nahm man zum Anlass, die beiden Logen wieder getrennt arbeiten zu lassen.
Ende des Jahres 1948 stellte die Witwe des ehemaligen Hansa-Bruders Gustav Adolf Dowald ihr Haus Kurfürstenallee 15 allen Bremer Logen zu einem niedrigen Mietpreis zur Verfügung und räumte ihnen
ein Vorkaufsrecht ein. Es kam zum Kauf und die fünf Bremer Logen "Friedrich Wilhelm zur Eintracht" (Nr. 436), "Zur Hansa" (Nr. 470), "Herder" (Nr. 542), "Zum silbernen Schlüssel" (Nr. 638) und
"Anschar zur Brüderlichkeit" (Nr. 662) sind noch heute zu gleichen Teilen Träger des Logenhauses.
Heute arbeiten die 52 Brüder unserer Bauhütte unter der Jurisdiktion der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (GL A.F.u.A.M.v.D.).
Wir treffen uns jeden Montag im Bremer Logenhaus, Kurfürstenallee 15, zu freimaurerischer Arbeit, zu Vorträgen oder einfach zu brüderlichem Zusammensein.
Schliessen soll diese kleine Selbstdarstellung mit der Feststellung, dass für uns früher wie heute die Devise über dem Eingang unseres alten Tempels gültig ist:
(Im Notwendigen herrsche Einmütigkeit, im Zweifelhaften Freiheit, In Allem aber Nächstenliebe.)